Sieben Bieter, acht Minuten, 111 Millionen Dollar. Das ist die Meldung des Tages aus dem Auktionshaus Sotheby’s. Das Bild „Meules“ des Impressionisten Claude Monet hat für diese Millionensumme den Besitzer gewechselt. Beachtlich, aber jeden Cent wert. Denn Monet gilt überhaupt als Begründer des Impressionismus genau wegen solcher Lichtspiele, wie sie auf „Meules“ zu sehen sind: Heuschober bei Sonnenuntergang. Monet betrieb streng genommen auch Qualitätsmanagement. Denn das Bild „Meules“ ist die Fortsetzung etlicher Experimente und ihrer Resultate. Monet hatte sich 20 Jahre zuvor schon Gedanken gemacht und Material genommen, als er noch als Realist malte, hatte in seinem Atelier probiert und probiert. Vor allem mit Licht. Als Ergebnis entstand 1872 sein Werk „Impression, Sonnenaufgang“. Für mich unfassbar eindrucksvoll, für die Zeitgenossen eine (Zitat) „nervliche und unmittelbare psychische Wirkung eines sinnlichen Reizes“. Monet in einem kleinen Boot im Hafen von Le Havre, Wellen und das Licht des Sonnenaufgangs, Blautöne und Vergänglichkeit. Impressiv. „Impression, Sonnenaufgang“ war stilgebend für viele Künstlerinnen und Künstler. Der Impressionismus entstand.
Raum und Material für Experimente sind auch im Qualitätsmanagement wichtige Bestandteile. Experimentieren, Prototypen planen und bauen, das aktive Sammeln von Informationen, die die Versuchsergebnisse dann hergeben, all das ist unbedingt gewünscht. Innovationen können nur in solchen Räumen entstehen. Wir müssen sie einfordern beziehungsweise zulassen. Monet ist uns mehr als Impressionist, der er in seiner zweiten Schaffensperiode nach seiner ganz eigenen Experimentierphase war, im Gedächtnis und bedeutsam. Und zudem gewissermaßen als Qualitätsmanager.